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Existenzgründungen

Existenzgründungen

Existenzgründung - commitly

Die Existenzgründung bezeichnet die Realisierung der beruflichen Selbstständigkeit. Sie wird auch als Unternehmensgründung oder Firmengründung bezeichnet.

Eine Firmengründung sollte nie ohne durchdachte Geschäftsidee und präzisen Businessplan durchgeführt werden. Diese zwei Pfeiler sind das Grundgerüst einer erfolgreichen Existenzgründung und sollten bereits vor der eigentlichen Gründung abgeschlossen sein.

 

Zwei Möglichkeiten der Existenzgründung

 

Der Wunsch einer Firmengründung kann zwei unterschiedliche Beweggründe haben.

  • Sie haben eine eigene Geschäftsidee (Alleinstellungsmerkmal, USP, Unique Selling Point oder Unique Selling Proposition), mit der Sie sich von Ihren Mitbewerbern abheben.
  • Sie möchten sich selbstständig machen, haben aber kein präzises Geschäftsmodell und entscheiden sich, als Franchisenehmer in Ihrer Branche zu gründen.

 

Von der Geschäftsidee zur Existenzgründung

 

Sie wollen sich selbstständig machen und haben eine Geschäftsidee. Formulieren Sie diese. Das hilft Ihnen, Ihre Ziele von der Existenzgründung zu erreichen und nicht vom Weg abzukommen. Dabei sollten Sie sich die folgenden vier Fragen stellen:

  1. Was ist das Alleinstellungsmerkmal meiner Produkte/Dienstleistung?
  2. Wie kann ich damit Geld verdienen?
  3. Welchen Nutzen bringe ich meinen Kunden?
  4. Wie sieht der Markt, meine Mitbewerber aus?

Denn eines steht fest, am Ende des Tages entscheidet nach der Gründung die Wirtschaftlichkeit eines Unternehmens über das Überleben des Geschäftsmodells.

Info: Günstige Produktkosten sind kein ausreichender USP. Existenzgründungen, die darauf basieren, sind in den meisten Fällen zum Scheitern verurteilt.

Franchise, die andere Art der Firmengründung

 

Wenn Sie keine spezifische Geschäftsidee haben, sich aber selbstständig machen wollen, bietet sich das Franchise als Geschäftsmodell an. In Deutschland gibt es über 1000 Franchise-Konzepte, die in allen möglichen Branchen gegründet werden können. Von KFZ über Immobilien oder Handwerker bis hin zum Marketing oder dem Einzelhandel.

Beim Franchising handelt es sich um einen vom Franchisegeber fertig geschriebenen Businessplan, mit dem Sie von einem Tag auf den anderen Firmengründer sind. Sie sollten dennoch vor der Existenzgründung prüfen, ob das jeweilige Konzept auch an Ihrem Standort Erfolgspotenzial hat und der Markt Ihre Gründung kaum noch abwarten kann. (Siehe nächster Punkt: Businessplan zur Existenzgründung.)

Vorteile von Franchising

Durch den Franchisegeber ist die Etablierung am Markt beschleunigt, da die Marke beziehungsweise die Geschäftsidee bereits bekannt ist und sich nicht noch einen Namen machen muss. Bei manchen Banken gilt dieses Geschäftsmodell auch als kreditwürdiger, was die Existenzgründung fördert.

Nachteile von Franchising

Bevor mit der Gründung begonnen werden kann, muss erst eine Lizenz, die eine Eröffnung ermöglicht, erworben werden. Im Rahmen eines Franchise muss bei der Existenzgründung bedacht werden, dass Teile des Erlöses an den Franchisegeber abgegeben werden müssen. Genauso müssen Sie sich an bestimmte Vorgaben halten, bei denen Sie nicht frei entscheiden können.

 

Businessplan – das Grundgerüst der Existenzgründung

 

Eines ist klar, man braucht eines Businessplan bevor man sich selbstständig macht. Darin sollten Sie Ihre Ideen und Unternehmens-Ziele aber auch Ihren Finanzplan niederschreiben. Der Businessplan ist der Leitfaden, der Ihnen zur Existenzgründung verhilft.

Um eine Existenzgründung erfolgreich meistern zu können, ist ein Businessplan Pflicht!

Denn spätestens, wenn Sie bei der Bank sind und um einen Kredit ansuchen werden Sie diesen präsentieren müssen. Je besser Sie sich dabei verkaufen können, desto bessere Karten haben Sie.

Was im Businessplan unbedingt enthalten sein sollte:

  1. Die Geschäftsidee
  2. Eine Marktanalyse
  3. Finanzplanung
  4. Marketingmaßnahmen
  5. Standortanalyse

 

Wie erstellt man einen Businessplan für die Existenzgründung?

 

An diesem Punkt sollte erwähnt werden, dass Sie Ihren Businessplan selbst schreiben sollten. In Deutschland gibt es viele Einrichtungen, die Ihnen mittels Gründercoach dabei helfen.

Diese Punkte sollen behandelt werden:

  • Falls Sie externe Partner miteinbeziehen wollen, welche?
  • Wie kommen Sie an diese Partner oder zu anderen Geldmitteln?
  • Ein detaillierter Finanzplan, der Aufschluss darüber gibt, wie viel Geld Sie brauchen und wofür es benötigt wird.
  • Wie läuft die Phase vor der Geschäftsgründung ab?
  • Welche Schritte müssen unternommen werden, damit es zu einer Existenzgründung kommt?
  • Wie sollen die ersten Geschäftsjahre nach der Existenzgründung verlaufen?
  • Welche operativen Maßnahmen müssen getroffen werden, damit die Gründung erfolgreich wird?

Tipp: Nutzen Sie vor der Existenzgründung die Beratungsangebote und Checklisten rund um die Existenzgründung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi)

Gründungszuschüsse – der Elevator zur Existenzgründung

 

Fördermittel bei der Unternehmensgründung können von unterschiedlichen Förderstellen kommen. Wie erwähnt, sollte im Finanzplan bereits beschrieben werden, von welchen Quellen man Zuschüsse beziehen möchte.

 

Welche Förderquellen für die Existenzgründung gibt es?

 

Die wenigsten Gründer können bei der Existenzgründung auf genügend Eigenkapital zurückgreifen. Um ausreichend Finanzmittel zur Verfügung zu haben, können diese bei Erfüllung bestimmter Voraussetzungen bei Banken und anderen Förderstellen angeschafft bzw. angefordert werden.

Gründungszuschuss: Man muss hauptberuflich selbstständig sein und somit die Arbeitslosigkeit beenden.

  • EXIST Gründerstipendium: Dieses Fördermittel für Jungunternehmer ist für all jene, die entweder frisch von der Universität (maximal 5 Jahre im Nachhinein) kommen oder bereits die Hälfte ihres Studiums absolviert haben.
  • Dann wäre da noch der klassische Kredit von der Hausbank.
  • Bei Start-ups bzw. Gründungen mit hohem Risikofaktor können auch Business Angels oder Venture Capital als Eigenkapitalgeber mit eingebunden werden.

 

Kundengewinnung nach der Existenzgründung

 

Um am Ende des Tages Umsatz zu machen, benötigen Sie Kunden, die Ihre Dienstleistungen oder Produkte in Anspruch nehmen. Gerne wird bei der Finanzplanung auf die Akquise von Neukunden und die dazugehörigen Kosten außer Acht gelassen. Auch wenn das Marketing einiges an Geld kostet, darf man die damit verbundenen Umsätze und Sichtbarkeit, die daraus resultieren, nicht vergessen.

 

5 Tipps zur Existenzgründung

 

1. Die Geschäftsidee:
Feilen Sie daran, bis sie ausgeklügelt ist.

2. Der Businessplan:
Die Planung ist das A und O. So können Sie Hürden meistern, da diese bereits in die Planung mit eingeflossen sind.

3. Unterstützung bei der Existenzgründung:
Bevor Sie richtig durchstarten, empfiehlt es sich, externe Unterstützung zu holen. Zum Beispiel einen Gründercoach.

4. Das Bankgespräch:
Auch wenn Ihr Business- und Finanzplan perfekt ausgeklügelt zu sein scheint, nehmen Sie das Gespräch bei Ihrer Hausbank nicht auf die leichte Schulter. Es bestimmt nämlich über die Gründung Ihres Unternehmens.

5. Ein Geschäftskonto
Um immer einen klaren Überblick über die Finanzen zu haben, empfiehlt es sich, bei der Unternehmensgründung ein eigenes Geschäftskonto zu eröffnen und dieses auch „sauber“ zu halten.

 

Fazit der Firmengründung

 

Laut dem Gründungsmonitor 2019 des KfW beenden rund 30 Prozent aller Gründer Ihre Existenzgründung bereits nach drei Jahren. Der KfW-Gründungsmonitor beobachtet diese Entwicklung nun schon seit mehreren Jahren.

Wie zuvor mehrere Male erwähnt, ist eine durchdachte Planung bei der Unternehmensgründung entscheidend, um das Überleben der Existenzgründung sicherzustellen.

Mit den in diesem Artikel beschriebenen Empfehlungen sowie den 5 Tipps zur Existenzgründung sollten Sie für Ihre Unternehmensgründung gut vorbereitet sein. Einer erfolgreichen Gründung steht somit nichts mehr im Wege.

Credits: Foto von pixabay, by augustfinster