Egal, ob Sie einen Lebensmittelservice wie unser Kunde Basenbox betreiben oder Live-Bands für Bootsfahrten vermitteln – Sie wissen, dass die Steuerung eines saisonales Geschäfts sehr schwierig sein kann. Wie viele Bestellungen können Sie für die bzw. nach den Feiertage erwarten? Wie groß wird der Andrang in diesem Sommer sein? Und wie wirkt sich das auf die Liquidität aus? Reichen die finanziellen Mittel? Prognosen oder auch Forecasts im Rahmen der Liquiditätsplanung – eine auf historischen Daten basierende Schätzung der Zukunft – sind ein hervorragendes Planungswerkzeug, mit dem Sie diese Herausforderungen meistern können.
Hier sind fünf Punkte, über die Sie nachdenken sollten, wenn Sie in Ihrem saisonalen Geschäft Prognosen erstellen möchten:
1. Denken Sie daran, dass die Prognose ein Prozess ist
Das Ziel ist es, aus Fortschritten zu lernen, nicht die Perfektion. Erwarten Sie nicht, dass Ihre Prognose beim ersten Versuch richtig ist. Wenn Sie Schritt für Schritt die vergangenen Monate mit Istzahlen ersetzen und die gewonnenen Erkenntnisse nutzen, um Ihren Ansatz zu verfeinern, werden Sie sehen, dass Ihre Prognosen präziser werden. Das Wichtigste ist zu beginnen! Sie sollten laufend Ihre Forecasts hinterfragen und anpassen, unabhängig davon, ob Sie kurzfristig, mittelfristig oder langfristig denken.
2. Nutzen Sie Ihr Team
Beim Erstellen eines Forecasts ist es wichtig, unterschiedliche Perspektiven aus allen Bereichen Ihres Unternehmens zu berücksichtigen, angefangen mit dem Verkauf bis hin zum operativen Betrieb. Auf diese Weise können Sie nicht nur Ihre eigenen Planannahmen prüfen, sondern Sie schaffen auch ein Verständnis für die Prioritäten Ihres Unternehmens. Dieser Prozess kann Ihnen letztendlich dabei helfen, einen guten Forecasts zu erstellen.
3. Gehen Sie nicht davon aus, dass sich die Vergangenheit wiederholt
Nur weil Ihr Geschäftsverlauf saisonbedingt ist, bedeutet das nicht, dass er Jahr für Jahr demselben Muster folgt. Vielleicht hatten Sie im letzten Dezember viele Verkäufe und damit Zahlungseingänge. Aber das bedeutet nicht unbedingt, dass sich das exakt so wiederholt. Beobachten Sie die tatsächlichen Geschehnisse und passen Sie gegebenenfalls Ihr Liquiditätsplanung an. Prüfen Sie auch, ob Ihre finanziellen Mittel ausreichen, um etwaige Verzögerungen ausgleichen zu können.
4. Das Wichtigste ist, einen Ansatz zu wählen und zu beginnen
Prognostizieren kann eine statistische Wissenschaft sein. Es gibt viele, viele verschiedene Prognosemodelle. Aus finanzieller Sicht geht es darum, nicht in eine Scheingenauigkeit zu verfallen. Treffen Sie die Wahl, auf welcher Detailebene sie planen möchten. Unserer Erfahrung zeigt uns, dass eine gröbere Planung oft genauer ist als ein komplexes statistisches Zahlengerüst.
Denken Sie daran, dass jede Prognose immer eine Fehlerkomponente enthält, unabhängig davon, ob Ihr Unternehmen stabil, zyklisch oder saisonal ist. Der Schlüssel ist, dies zu akzeptieren und Ihre Prognosen weiter zu verbessern, um diesen Fehler zu minimieren.
5. Suchen Sie nach den kleinen Verbesserungen
Kleine, schrittweise Veränderungen sind besser, als gleich gar nicht zu beginnen. Indem Sie Ihre Prognose im Laufe der Zeit verfeinern und das Erlernte auf Ihr Unternehmen anwenden, verbessern Sie Ihre finanziellen Entscheidungen und Ressourcen.
Viele Unternehmer sind überwältigt von der scheinbaren Komplexität einer Planung oder gar einer Prognose. Schließlich kann es auch sein, dass man im Zuge einer Prognose mit einem möglichen unüberwindbaren finanziellen Engpass konfrontiert wird – also mit dem eigenen Scheitern. Aber genau darum geht es. Frühzeitig zu erkennen, wo Handlungsbedarf besteht, um entsprechende Schritte einleiten zu können. Echtes Unternehmertum also.
Wenn Sie nicht planen, akzeptieren Sie möglicherweise zu scheitern.
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