Kapitel 5 : Kurzfristige Liquiditätsplanung mit Hilfe der Offenen Posten
Die kurzfristige Liquiditätsplanung konzentriert sich auf die genaue Überwachung sowie Steuerung der Zahlungsströme und Liquiditätsreserven über einen Zeitraum von einigen Wochen bis zu einem Jahr. Diese Art der Planung hilft, finanzielle Engpässe zu vermeiden und schafft eine solide Grundlage für eine stabile, finanzielle Zukunft.

Kapitel 1 – Einführung Liquiditätsplanung
Kapitel 2 – Warum überhaupt Liquiditätsplanung?
Kapitel 3 – Qualität der Liquiditätsplanung
Kapitel 4 – Wie erstellt man eine Liquiditätsplanung?
Kapitel 5 – Kurzfristige Liquiditätsplanung
Kapitel 6 – Übliche Vorgehensweise in COMMITLY
Im Mittelpunkt steht das Offene-Posten-Management. Offene Posten beeinflussen den aktuellen und zukünftigen Finanzstatus eines Unternehmens, da es sich um gestellte, jedoch bisher noch nicht beglichene Forderungen handelt. Für die kurzfristige Liquiditätsplanung wird der Zeitraum der Zahlungsfristen von Eingangs- und Ausgangsrechnungen betrachtet.
Die Höhe der offenen Posten gibt Aufschluss über die Entwicklung des Kontostandes. Sie zeigen die zu erwartenden Ein- und Auszahlungen an und sind daher ein wichtiger Hinweis auf die Liquidität eines Unternehmens.
Ein sorgfältiges Management ausstehender Zahlungen ermöglicht Unternehmen eine effektive Planung und Optimierung ihres Cashflows. Durch eine Analyse lassen sich Trends in Kontoständen erkennen und die Liquidität auf Basis erwarteter Zahlungsein- und -ausgänge steuern.
Kurzfristige Liquiditätsplanung mit offenen Posten
In diesem 7-minütigen Video zeigen wir, wie Sie mit COMMITLY und dem Management offener Posten eine präzise kurzfristige Finanzplanung erstellen.
In COMMITLY gilt: „Plan schlägt Offene Posten“
Das „Entweder-oder-Prinzip“ für Prognosen / im Forecast
COMMITLY ist eine innovative Lösung, die nach dem „Entweder-oder-Prinzip“ im Forecast funktioniert. Dabei wird entweder ein vorliegender Planwert genutzt oder – falls kein Plan existiert – die Summe der offenen Posten als Grundlage genommen. Dieses Prinzip wird bei jeder Planänderung oder bei Veränderungen der offenen Posten neu überprüft. Dieses Prinzip ermöglicht eine effiziente und flexible Prognose und verhindert Doppel Planungen:
Sollte in einer Kategorie für einen Monat ein Planwert hinterlegt sein, dienen die offenen Posten als Orientierung für die Zielerreichung.
Ein Beispiel:
Geplant für April sind +100€. Zusätzlich existieren offene Posten in Höhe von +80€, was eine erwartete Zielerreichung von 80 % ergibt.
Nächster Schritt: Sicherstellen, dass die 80€ eingehen (Offene-Posten-Management) und weitere 20€ fakturieren (Vertrieb), um die volle Zielerreichung zu erreichen.
Falls in einer Kategorie kein Planwert für den Monat vorhanden ist, wird die Summe der fälligen offenen Posten als Forecast-Wert übernommen.
In diesem Beispiel: Im Forecast erscheinen dann +80€.
Warum ist das „Entweder-oder-Prinzip“ hier so wertvoll?
Die Arbeit mit festgelegten Szenarien ermöglicht es Unternehmen, frühzeitig Handlungsbedarf zu identifizieren und Strategien entsprechend anzupassen.
Ein weiterer wesentlicher Vorteil des „Entweder-oder-Prinzips“ liegt in der verbesserten Genauigkeit der Vorhersagen, auch für die kurzfristige Liquiditätsplanung. Indem man sich auf die wahrscheinlichsten Szenarien beschränkt und diese mit aktuellen Daten und Trends abgleicht, lassen sich realitätsnahe Forecasts erstellen.
Das führt zu einer optimierten Planung und hilft, Ressourcen effektiver zuzuordnen. Anstatt eine Vielzahl möglicher Szenarien zu berücksichtigen und dabei durch zu viele Analysen überfordert zu werden, ermöglicht das „Entweder-oder-Prinzip“ eine zielgerichtete Steuerung unter klar definierten Bedingungen.
Offene Posten geben frühzeitig Hinweis auf die mögliche Zielerreichung des kurzfristigen Liquiditätsplans:
Die kurzfristige Liquiditätsplanung ist somit nicht nur ein Instrument des Finanzmanagements, sondern ein wesentlicher Bestandteil der Unternehmensstrategie. Sie ermöglicht, proaktiv und flexibel auf Veränderungen des Geschäftsumfeldes zu reagieren.
Dies ist die perfekte Überleitung zur mittel- bis langfristigen Liquiditätsplanung.
Kurzfristige vs. langfristige
Liquiditätsplanung
Um die finanziellen Steuerungsmechanismen eines Unternehmens zu verstehen, ist es wichtig, zwischen der kurzfristigen und der langfristigen Liquiditätsplanung zu unterscheiden. Die kurzfristige Liquidität ist auf die unmittelbare Zukunft ausgerichtet und beinhaltet das Offene-Posten-Management, um Engpässe frühzeitig zu erkennen. Die Planung auf lange Sicht umfasst einen Zeitraum von mehr als einem Jahr und leitet die strategische Ausrichtung des Unternehmens. Sie umfasst Investitionsentscheidungen, die Beschaffung von Eigen- oder Fremdkapital und die Entwicklung nachhaltiger Verbindlichkeiten und Forderungen.
Die offenen Posten dienen in diesem Fall weniger als Grundlage, sondern vielmehr als Hinweis auf zukünftige Cashflow-Entwicklungen und das Zahlungsverhalten von Debitoren und Kreditoren. Bei der kurzfristigen Liquiditätsplanung steht im Gegensatz dazu die Flexibilität im Umgang mit Unsicherheiten und unvorhersehbaren Ereignissen im Vordergrund. Um auf spontane Herausforderungen reagieren zu können, muss eine dynamische Liquiditätsplanung für einen absehbaren Zeitraum vorliegen und Anpassungen ermöglichen.
Im Gegensatz zur kurzfristigen Liquiditätsplanung hat die langfristige Methode einen eher präventiven Charakter. Sie zielt darauf ab, das Unternehmen auf die finanziellen Herausforderungen der Zukunft vorzubereiten und die strategischen Ziele zu erreichen. Trotz dieser Unterschiede sollten beide Planungsarten berücksichtigt werden. Die Informationen aus der kurzfristigen Liquiditätsplanung – insbesondere die Analyse der offenen Posten – liefern wertvolle Erkenntnisse für die nachhaltige Strategie. Diese geben Aufschluss darüber, wie effektiv das Unternehmen kurzfristige Forderungen managt, wie sich dies auf die zukünftige Finanzierung auswirkt und sich das Zahlungsverhalten der Kunden entwickelt.
Liquiditätsplanung leicht gemacht - Alle Entscheidungen fest im Griff.
COMMITLY ist Ihr Software Tool für besseres Liquiditäts- und Cash Flow Management – entwickelt von Finanzexperten und Unternehmern, die wissen, worauf es bei der Cashflow und Liquiditätsplanung ankommt.