Inhalt

Gastbeitrag: Die drei wichtigsten “Faustregeln” für den Erfolg kleiner Unternehmen?

Gastbeitrag: Die drei wichtigsten “Faustregeln” für den Erfolg kleiner Unternehmen?

Ein Gastbeitrag von Martin Blaha, Gründer bei OrganisedMinds.com, Managing Director 3P Consulting GmbH

Ich kann nur aus eigener Erfahrung als Unternehmer versuchen, eine Antwort zu formulieren.

#1 Cash-flow / Liquiditätsreserve von 6 Monaten

Für mich hängt jede Planung von Ausgaben und Investitionen vom laufenden Cash Flow ab. Dabei spielt für mich die Liquiditätsreserve die zentrale Rolle. Als Faustregel würde ich eine Liquiditätsreserve von mind. 6 Monaten als essentiell ansehen. Das bedeutet, dass wenn dein Unternehmen 6 Monate lang keinen einzigen Cent an Umsatz einfährt, das Unternehmen aus eigener Kraft diese Zeit trotzdem überbrücken (= bezahlen) kann.

Warum 6 Monate?

Dieser Wert hängt sicherlich von der Unternehmensgröße, der Art des Geschäftes und der Dauer ab, bis ich aus einem neuen Auftrag, neuem Produkt etc. Umsatz generieren kann. Falls notwendig, ist es auch ausreichend Zeit, um signifikant die Kosten senken zu können oder für Finanzierung zu sorgen.

Mir ist bewusst, dass diese Reichweite insbesondere bei startenden kleinen Unternehmen oftmals nicht vorhanden ist. Auf der anderen Seite muss diese Reserve bei größeren Unternehmen dann entsprechend größer ausfallen.

#2 Auftragslage: 3, 6, 12 Monate Betrachtung

Wie sieht die Sales Pipeline aus – also der Status des laufenden und sich anbahnenden Geschäftes – wenn man diese für die kommenden 3, 6 und 12 Monate betrachtet?

Meine Faustregel ist dabei, dass der Umsatz für die nächsten 3 Monate zu mind. 80% sicher gesetzt sein muss, für die weiteren 3 Monate zu mind. 50%. Darüber hinaus habe ich einen Vorstellung, womit (= mit welchen Kunden / Kanälen) ich welchen Umsatz realisieren will.

Gerade, wenn man ein kleines Unternehmen führt, will man in Ruhe schlafen, weshalb #1 und #2 nach meinen Erfahrungen die wichtigste Rolle spielen. Ich denke jeder Unternehmer weiß, wie stressig und schwierig die Zeiten sind, in den man aus lauter Sorge vor dem Morgen / nächster Woche / nächstem Monat wegen der klaffenden Unsicherheit nicht schlafen kann.

#3 Fokus auf eine Sache

Ein kleines Unternehmen verfügt mit dem Unternehmer als zentrale Instanz über nur sehr begrenzte Kapazitäten. Die Vielzahl an Themen, mit den man sich auseinander setzen muss, weil man ein Unternehmen führt, beansprucht fest einiges der verfügbaren Ressourcen: Kunden akquirieren, Angebote erstellen, Verträge gestalten, Aufträge durchführen, Mitarbeiter führen und deren Arbeit vorbereiten, Lieferanten suchen, Verhandlungen führen … dann ist da noch die Administration, Buchhaltung, Steuern, Cash-flow Planung und was weiß ich noch alles. Gerade wenn man ein kleines Unternehmen hat, sind die Möglichkeiten zu delegieren überschaubar. Darüber hinaus lassen sich manche Aufgaben gar nicht delegieren.

Der Fokus ist deshalb entscheidend. Ich persönlich habe die Erfahrung gemacht, dass man sich im Grunde nur auf eine, max. zwei Sachen auf einmal konzentrieren kann. Wenn es was werden soll, muss alles andere bei Seite.

Egal, was du planst oder ob du schon ein Unternehmen führst, ich wünsche dir vom ganzen Herzen viel Erfolg!

Über Martin Blaha

Martin Blaha ist Managing Director der 3P Consulting GmbH und hilft Unternehmen im Bereich des Projektmanagements, der Produktentwicklung und des Produktmanagements. Neben dieser Tätigkeit hat er mit OrganisedMinds.com eine Kollaborationsplattform geschaffen, die es Unternehmen ermöglicht, individuelle Organisationseinheiten effizienter zu organisieren.

Quelle: Dieser Beitrag ist zuerst auf Quora Deutschland erschienen. Quora Deutschland, “Welche sind die drei wichtigsten “Faustregeln” für den Erfolg kleiner Unternehmen?”

Credits: Photo by Kyle Loftus on Unsplash