Der Wiener Start-up-Campus weXelerate hat sich in den letzten 2 Jahren zum Brennpunkt der zentral- und osteuropäischen Start-up-Szene entwickelt. In einer der coolsten Locations in Wien wurde ein Ökosystem geschaffen, das Startups aus der ganzen Welt dabei unterstützt, die nächsten Schritte zu tun. COMMITLY ist als Alumni und Service Partner Teil des Ökosystems von weXelerate. Wir haben mit Andreas Herrele, Head of Finance von weXelerate, über Finanzen und Liquiditätsplanung gesprochen.
Hr. Herrele, Sie sind Head of Finance bei weXelerate. „Home of Innovation“ – steht bei Ihnen auf der Website und tatsächlich hat weXelerate in relativer kurzer Zeit die Szene in Österreich ziemlich bewegt. Was macht weXelerate eigentlich genau?
Wir bringen interessante Startups mit unseren großen Corporates zusammen und unterstützen mithilfe des Ökosystems die Startups dabei, sich schneller weiter zu entwickeln. Dazu begleitet weXelerate die Corporates bei ihrem Innovationsprozess. Nach den dabei entdeckten jeweiligen Bedürfnissen werden dazu passende Startups mit interessanten Geschäftsmodellen gescoutet und dann im Akzelerator-Programm, den sogenannten Batches, eine Zeit lang begleitet, um deren Entwicklung zu fördern.
In unserem Gebäude in der Praterstraße 1 direkt beim Schwedenplatz im Herzen Wiens hat sich ein interessantes Ökosystem aus Investoren, den Innovationsabteilungen führender Corporates, Service Partnern, Mentoren und interessanten Startups entwickelt, deren gemeinsames Handeln bereits einige interessante Erfolgsgeschichten hervorgebracht hat.
Mittlerweile ist weXelerate zu einer etablierten und bekannten Größe in der Startup-Szene geworden. Ich war selbst positiv überrascht, wie hoch der Bekanntheitsgrad in meinem eigenen Netzwerk war.
Das spricht für den Erfolg im Markt und in der Szene!
weXelerate erfüllt damit auch eine sehr wichtige Aufgabe auch als Community Builder. COMMITLY ist ja auch ein Service Partner von Ihnen. Und wenn ich es richtig gelesen habe, dann wurde auch gerade ein neuer Standort in Österreich eröffnet?
Ja, das ist richtig. Wir wollen die Idee des Ökosystems auch in andere Gegenden Österreichs tragen, und da ist Vorarlberg mit seiner sehr interessanten Unternehmenslandschaft mit so vielen „Global Hidden Champions“ unsere erste Wahl gewesen. Das Projekt wurde in einer Pressekonferenz am 29.5.2019 der Öffentlichkeit präsentiert. Von der Bank für Tirol und Vorarlberg (BTV) wurde ein entsprechendes Gebäude angemietet, welches aktuell adaptiert wird und ab September 2019 die Heimat unseres Ökosystems in Westösterreich werden wird.
Die BTV wird in diesem Ökosystem ebenfalls eine Rolle spielen, und ein erster bekannter Mieter aus der Startup-Szene konnte auch schon gefunden werden. Wir sind somit zuversichtlich, dass sich das Ökosystem ähnlich wie in Wien rasch belebt und bereits 2020 sichtbare Erfolge produzieren wird. Auch einige Innovationen in unserer Angebotspalette werden dabei sein, mehr dazu wird bei der Büroeröffnung bekannt gegeben werden.
Welche Herausforderung stellt dieses Geschäftsmodell an Sie als Head of Finance?
Unser Angebot ist für Startups kostenfrei. Die Finanzierung des Akzelerator-Programms erfolgt zum Großteil über die von den Corporates geleisteten Jahresbeiträge. Dies führt zu einem stark zyklischen Eingang an Liquidität, aber einer relativ linearen Ausgabenverteilung. Als Konsequenz bedarf es einer langfristigen Planung und regelmäßiger Kontrolle, um in keinen Engpass zu laufen. Um die Komplexität zu reduzieren, haben wir versucht, die Vermietungsaktivitäten unabhängig davon zu organisieren und weitgehend zu automatisieren. In diesem Bereich sind ja sowohl die Einnahmen als auch die Ausgaben annähernd linear, daher muss man hier nur die Abweichungen managen.
Sie sind ja als Interimsmanager bei weXelerate. Auch keine einfache Aufgabe, da vor allem der Einstieg sehr schnell und effizient erfolgen muss. Wie ist es Ihnen dabei gegangen?
Eingestiegen bin ich eigentlich relativ „soft“. Meine Vorgängerin hat festgestellt, dass mehrere wichtige Baustellen vor ihrem Ausscheiden noch abzuarbeiten waren und mich gleich zur Hilfe geholt. In einem Werkvertrag wurden zwischen weXelerate und mir Aufgaben vereinbart. Meine Einstiegsaufgabe war es, gemeinsam mit der Geschäftsführung einen an die aktuelle Lage angepassten Businessplan zu erstellen, welcher auch gleichzeitig als Budget für das Jahr 2019 dienen sollte. Dies hat es mir sehr gut ermöglicht, in das Geschäftsmodell einzusteigen und dann auch die Nachfolge geordnet anzutreten. So konnten nach und nach in den letzten Monaten die Punkte abgearbeitet werden.
Mittlerweile bin ich beim letzten To Do angelangt: die Einschulung eines Nachfolgers. Somit nähert sich Engagement bei weXelerate auch bereits seinem, zumindest vorläufigen, Ende. Es ehrt mich, Teil dieses tollen Teams mit so einem herausragenden Spirit sein zu können, sodass der immer klar definierte Tag des Abschieds einfach schwer fällt.
Dem weXelerate Netzwerk werde ich jedenfalls auch langfristig erhalten bleiben, weitere gemeinsame Projekte ausdrücklich nicht ausgeschlossen!
Wie haben Sie den Finanzbereich organisiert und welche Rolle spielt dabei COMMITLY?
Von der Größe her sind wir ein typisch österreichisches KMU mit einer Größe von ca. 20 Mitarbeitern, Tendenz wachsend. Logisch, dass hier das Team nicht besonders groß sein kann und auch die Arbeitsteilung noch nicht weit fortgeschritten ist. Durch die notwendigen Vertretungsregelungen muss aber sowieso jeder für den anderen einspringen können. Das Kernteam für die Administration besteht aus drei Personen. Ein Kollege hat das Facility Management über, er kümmert sich um alle Belange des Gebäudes, von der Investition bis zum Mietvertrag. Dazu gibt es eine Kollegin, die für die Fakturen, die Eingangsrechnungen und die Personaladministration verantwortlich zeichnet. Buchhaltung und Lohnverrechnung sind zum Steuerberater ausgelagert.
Klassische Controllingaufgaben, Finanzierung und rechtliche Belange sind bei mir angesiedelt. COMMITLY dient mir dabei als zentrales Tool zur Verwaltung meines Liquiditätsplans und zur laufenden Ausgabenkontrolle. Der regelmäßige Blick ins Tool ist somit Pflicht. Ich benutze es auch als Hauptinformationsquelle über die Transaktionen, denn es ist für Informationszwecke deutlich bedienerfreundlicher als das Online-Tool unserer Bank. Als Zusatzfeature steht mir COMMITLY auch als App am Smartphone zur Verfügung, und damit relativ unkompliziert einfach immer und überall!
Und wie wichtig ist dabei generell das Thema Liquidität?
Wir sind ja selbst noch ein Startup, somit beantwortet sich die Frage fast von selbst. Das ist selbstredend eine große und dauerhafte Herausforderung. Da unsere Einnahmen bedingt durch das Geschäftsmodell stark zyklisch sind, die Kosten aber annähernd konstant, ist eine vorausschauende Planung und laufende Kontrolle unumgänglich. Und da kommt COMMITLY ins Spiel. Damit kontrolliere ich laufend die Ausgaben gegen das Budgetziel. Außerdem kann ich schon vor dem Monatsabschluss in der Buchhaltung ein gutes Gefühl bekommen, wo wir stehen.
Sie verwenden die Team Edition. Wie haben Sie COMMITLY organisatorisch eingebunden? Nur im Finanzbereich?
Der Poweruser für COMMITLY bin ich aufgrund der Rollenverteilung selbst. Regelmäßig, zumindest 1x pro Woche, synchronisieren wir die Kontodaten und kategorisieren die Ausgaben. Wir haben die Kategorien dabei dank der Flexibilität des Tools so umgebaut, dass es unserem Kontenplan sehr ähnlich ist und dadurch eine sehr gute Abstimmbarkeit ermöglicht.
Zusätzlich zum Finance-Team haben wir aber auch die Geschäftsführung eingebunden und bieten mit dem Tool für diese einen Self Service an. Dank des Dashboards können sie sofort sehen, wo wir im Vergleich zum Plan stehen und auch gleich überprüfen, welche Zahlungen wir erhalten haben.
Nicht uninteressant, im Kunden- bzw. Lieferantengespräch aufgestellte Behauptungen zum Zahlungsverhalten auch umgehend auf den Wahrheitsgehalt überprüfen zu können…
Welche Vorteile sehen Sie für weXelerate durch den Einsatz von COMMITLY?
Dank der Flexibilität bei der Kategorisierung ist es uns gelungen, schon vor dem eigentlichen Monatsabschluss in der Buchhaltung ungefähr das Ergebnis abschätzen zu können. Dazu kommt die Ausgabenkontrollfunktion dank des Liquiditätsplans und der dokumentierten Abweichungen. Die Informationsfunktionalität für die Geschäftsführung ist natürlich auch ein toller Vorteil, da es doch hilft, einige Anfragen schnell zu erledigen, ohne die raren Teamressourcen zu beanspruchen.
Und dass es das Ganze auch noch als App fürs Smartphone gibt, krönt diesen Effekt zu einem echten Top-Feature.
Als Experte und Interimsmanager betreuen bzw. werden Sie ja noch mehrere Mandanten betreuen. Werden Sie COMMITLY auch bei anderen Unternehmen in Zukunft einsetzen?
Einen guten Überblick über seine Liquidität braucht einfach jedes Unternehmen. Während in großen Unternehmen mit integrierten ERP-Systemen und einer umfangreichen In-House Mannschaft ganz andere Möglichkeiten zur Verfügung stehen, kann im kleineren Bereich eine Software wie COMMITLY eine echte Unterstützung sein.
Gerade in einer Konstellation wie bei uns, wo die Buchhaltung beim Steuerberater ausgelagert ist, hilft COMMITLY sehr, den Überblick zu wahren und zeitnah die wichtigsten Informationen selbst im Blick zu haben.
Vielen Dank für Ihre Zeit!
Credits: Photos by weXelerate